Alleine im Ödland
Genre: Endzeit
Charakter: Erik
Produkt: Tactical Tanto
Autor: Chris
Die Große Stadt Justice. Das letzte Überbleibsel der vergangenen Zivilisation und Schimmer der Hoffnung. Gegründet vom großen Kaiser Woyzeck vor knapp 60 Jahren, ist sie ein Bollwerk im Ödland. Mit einem eigenen Kraftwerk aus der alten Zeit und zwei stabil laufenden Fabriken für Nahrung und Konserven bietet sie ihren knapp 8.000 Einwohnern alles, was sie brauchen. Dächer über den Köpfen, sichere Nahrungsversorgung, Strom und fließend Wasser gibt es hier für jeden. Die große Mauer hält jede Gefahr draußen und die Bürger leben in Frieden und Sicherheit. Doch so viele Leute zu versorgen, ist schwer. Man braucht Farmen im Ödland und mehr Gebiet. Die Mauer besetzt sich nicht von alleine. Dafür gibt es die tapferen Soldaten von Justice, die Gebiete befrieden und die Sicherheit der Bürger gewährleisten. Erik Stampfer ist einer dieser tapferen Soldaten. Zusammen mit seinen Kameraden steht er als Teil der vierten Kompanie, dem Schild von Justice, auf der Mauer und patrouilliert zwischen den Siedlungen im Ödland, um die Sicherheit zu erhalten. Seit mehreren Jahren dient er treu dem Kaiser, immer für das Wohl von Justice.
Doch genug von der Propaganda. Dass dies so nicht stimmt, ist fast jedem normal denkenden Menschen klar. Das wahre Justice vertreibt jeden aus seinem Zuhause, der nicht willig dem Kaiser dient. Es herrscht Krieg mit Raidern und Mutanten. Ein Krieg, den es zu gewinnen gilt.
Mit seinem Trupp wurde Erik zur Kolonie gesandt, einem Außenposten weit im Ödland, der neuartige Waffen produzieren sollte. Waffen wie Giftgas. Als sein Trupp ankam, dauerte es ganze drei Tage, bis alles zur Hölle ging. Irgendjemand sprengte die Arbeitsstätte in die Luft, das Giftgas verteilte sich in der ganzen Kolonie. Leutnant Wimmer, Eriks bester Freund, erlag den Auswirkungen. Wie viele andere auch.
Eine Kugel im Revolver und drei Kugeln im Gewehr. Das ist alles, was Erik übrig hatte. Nachdem es in der Strafkolonie zu einem Problem mit dem dort produzierten Giftgas gekommen war, mussten die Soldaten von Justice mit den dortigen Arbeitern fliehen. Der Anfang war gut verlaufen, bis die Gruppe von einer großen Horde Ghule getrennt worden war.
Seitdem war er alleine unterwegs.
Die restlichen Nahrungsmittel teilte er sich immer weiter ein, zu schwer war es, verlässliche Quellen zu finden. Mit wenig Munition musste er sich auf sein Messer verlassen. Ein kleines Andenken an seinen besten Freund, den er in der Kolonie an das Giftgas verloren hatte. Bis jetzt leistete es ihm gute Dienste. Einzelne Ghule waren damit kein Problem. Auch den ein oder anderen Raider hatte er damit schon erledigen können. Seine militärische Ausbildung half ihm hierbei so gut wie immer. Doch mit der Zeit konnte er nicht alleine überleben. Nach und nach merkte Erik, dass er Hilfe brauchte und suchte diese in seiner aussichtslosen Lage tatsächlich bei den Raidern.
Natürlich kam er dort nicht gut an, schließlich waren sie Todfeinde. Mit viel Wortgewandtheit schaffte er es, einen Klan dazu zu bringen, ihn bei sich leben zu lassen. Gelegentlich fand er sich in Messerstechereien wieder, sei es um sich Respekt zu verschaffen oder weil wieder einmal ein Raider die Chance sah, einen Soldaten von Justice zu töten. Erik schaffte es, jeden von ihnen entweder kampfunfähig zu schneiden oder sie an Ort und Stelle auszuweiden. Die Klinge fest im Griff, erarbeitete er sich seinen Platz im Klan.
Mit der Zeit bemerkte er, dass es keine Wilden waren. Es waren normale Menschen, die im rauen Ödland ums Überleben kämpften, ohne den großen Vorteil der Justice zu haben. Und es änderte seine Denkweise. Vielleicht war nicht alles gerechtfertigt, was Justice tat . Gnadenloser Krieg gegen Menschen, die nur versuchten zu überleben? Brutale Kämpfe gegen die, die von Justice vertrieben wurden? Die brutale Justice Propaganda begann zu bröckeln, er lernte von den Raidern und sie lernten von ihm. Vielleicht war ja eine Annäherung der Fraktionen möglich. Doch das stand noch in der Zukunft. Jetzt musste er erstmal hier rauskommen, zurück nach Justice. Den Vorschlag, dass die Raider ihn dorthin bringen, schlugen sie ab. Sie trauten ihm nicht. Doch auch hier war sein Messer wieder hilfreich. Erik forderte den Anführer des Klans zu einem Zweikampf mit dem Messer. Gewinnt Erik, bringen ihn die Raider nach Hause. Verliert er, würde er ihr Sklave werden. Er setzte alles auf eine Karte. Der Anführer nahm an. Mit gezielten Stichen und Schnitten schaffte es Erik, den Zweikampf für sich zu entscheiden. Doch nicht ohne Verletzungen, was seinen Plan weiter verzögerte. Jedoch hielt der Anführer sein Wort. Sie brachten ihn an den Rand des Hoheitsgebiets von Justice und überließen ihn sich selbst. Mit einer Kugel im Revolver und drei Kugeln im Gewehr begann Erik den Rest seiner Reise. Das Messer im Griff, die Gedanken bei seinen gefallenen Kameraden. Das Ende seiner Reise stand an, die Heimat rief nach ihm. Sein Messer würde ihn schützen, wie bereits bis hierhin.
Tactical Tanto
Der Begleiter in jedem Schützengraben – mit dem asiatischen Touch.
Ein anderer Trupp von Soldaten fand ihn nur ein paar Tage Fußmarsch von der Stadt entfernt. Sie brachten ihn in Sicherheit, zurück nach Justice. Hier wurde er als Held gefeiert, doch er fühlte sich nicht so. Zu hoch waren die Verluste.
Die ruhigen Monate hier verbrachte er in Frieden, heiratete sogar seine Jugendliebe Verena. Doch dann wurde er wieder ausgesandt. Als Teil der ersten Kompanie, Krügers Faust, wurde er mit einem Trupp zu einem nahe liegenden Raiderbasar geschickt. Der neue Leutnant, Elias Grodin, teilte ihnen erst vor Ort ihre eigentliche Mission mit. Einen abtrünnigen Soldaten fassen und als Gefangenen nach Justice zurückbringen. Aber wie sich herausstellte, war das nicht alles. Sie sollten eine Sklavin befreien, den Anführer der Raider töten und eine Waffe der alten Zeit sicherstellen. Alles war für Erik in Ordnung, bis auf die Waffe. Noch eine Waffe für Justice, um noch mehr Tod und Leid über teils Unschuldige zu bringen? Nicht mit ihm.
Zusammen mit einer kleinen Gruppe Raider versuchte er, die Waffe vor seiner Truppe zu finden und zu vernichten. Doch sie waren nicht erfolgreich. Justice fand die Waffe und nahm sie in Besitz. Noch dazu bekam der fanatischste Soldat von ihnen die Waffe übergeben. Jeder Versuch, die Waffe zu sabotieren, scheiterte und Justice ging auf ganzer Linie siegreich aus dem Basar hervor. Aber nicht, ohne noch einmal ein Feuergefecht zu starten, bei dem wieder viele Unschuldige verletzt wurden.
Das war für Erik der Beweis. Justice war einfach nicht zu trauen. Er nahm das Messer von seinem gefallenen Freund und schnitt sich in die Hand. An diesem Tag schwor er sich bei seinem Blute, alles daran zu setzen, Sergeant zu werden und neue Rekruten in die richtige Richtung zu lenken. Der Basar hatte ihm gezeigt, dass die Raider auch nur versuchten zu überleben. Klar, sie waren nicht alle unschuldig, aber man konnte mit ihnen reden und verhandeln. Ein Leben nebeneinander war möglich. Und solange er lebte, würde sein Messer ihn an diesen Schwur erinnern:
“Ich werde Frieden schaffen. Ich werde meine Rekruten leiten und ihnen einen besseren Weg zeigen. Gewalt ist nicht die einzige Lösung. Ich werde mit ihnen Justice verteidigen, aber niemals zum Leid der Unschuldigen. Jeder Baum entspringt einem Samen und auch dieses Vorhaben wird gedeihen. Bei meinen gefallenen Kameraden, bei meinem Blut, solange ich dieses Messer noch festhalten kann, werde ich alles daran setzen, eines Tages Frieden zu bringen.”
Tactical Tanto
Stich auf Stich und Schlag auf Schlag. Dieses Messer vereint alles, was den Nahkampf zum Nahkampf macht. Elegant und brutal zugleich.