Neue Jagd, neues Spiel

Genre: Vampire

Charakter: Nisha

Produkt: Balisong

Autor: Sarah

Nisha geht verärgert auf und ab. Wobei verärgert nicht mehr trifft, was sie fühlt. Um ein Treffen hat man sie gebeten und sie hat zugestimmt. Unter ihren Bedingungen. Als Zeichen ihres guten Willens hat sie sogar einen Treffpunkt in ihrem Revier vorgeschlagen und alles dafür vorbereitet. Einen Schlafplatz zum sicheren übertagen und ausreichend Blutvorräte für ihre Gäste. Fast hat sie sich sogar auf dieses Treffen gefreut. 

Ein weiterer Schritt nach vorne. Ein leises Knurren aus ihrer Kehle, das langsam das Klackern des auf und zu springenden Messers in ihrer Hand zu übertönen droht. Mit einem Ruck bleibt die junge Gangrel stehen, ein zahnreiches Grinsen auf den Lippen, fast raubtierhaft, mit seinen spitzen Fängen. Sie würde nicht länger warten. Sollten ihre Gäste kein Interesse an diesem Treffen haben, würde auch sie hier nicht die Nacht verschwenden. Leise schlüpft sie aus der Tür des verlassenen Bahnhofsgebäudes und nimmt ihre Umgebung in sich auf. Dies ist ihre Stadt, ihr Gebiet und daran würde sich nichts ändern. Mit oder ohne Vertrag mit einer der Domänen außenrum. Mitten zwischen diesen Domänen liegt ihr Revier. Zu weit, um wirklich von Interesse zu sein, aber zu nah, um ignoriert werden zu können.

Bei dem Gedanken an die Politik und das Ränken der Alten in ihrer Gesellschaft fängt sie wieder an, unruhig mit dem Messer zu spielen. Sie hasst die Intrigen schon immer, auf jedes Wort und auf jede Geste achten zu müssen. Unabsichtlich ständig diese mehr als altertümlich anmutende Etikette zu missachten. Ausgeliefert zu sein, denjenigen, die seit Jahrhunderten dieses Spiel spielen. Und doch – ist es sie oder ihre Bestie – dieses Spiel reizt sie. Es gleicht oft einer Jagd, in der man jeden Schritt planen muss. Sich an sein Ziel heranpirschen, den Anschein erwecken, man sei untätig, unbemerkt zuschlagen. Es gefällt ihr, unterschätzt zu werden und die Erkenntnis in den Augen der anderen zu sehen, wenn sie ihren Fehler bemerken. Oft zu spät, da sie bereits erreicht hat, was sie will.

Eine andere Art der Unruhe breitet sich nun in ihr aus. Eine fieberhafte, mit dem Bedürfnis Beute zu finden und zu reißen. Oft, so oft hat sie dieses Bedürfnis verdrängen müssen. Aber nicht heute. Heute würde sie nachgeben. Nicht vollständig, niemals vollständig, denn damit würde sie sich an ihr Tier verlieren. Aber ein Stück weit, nur ein wenig…

Von Schatten zu Schatten, eins mit der Nacht, bewegt sie sich durch die Straßen. Orangebraune Augen suchen die Dunkelheit nach einem Opfer ab. Aufmerksam lauscht sie auf verräterische Geräusche, die eine Beute verraten. Lange muss sie nicht suchen, als sie zwei Stimmen vernimmt. Es ist ein perfekter Ort für einen Hinterhalt. Der Durchgang, einer Lagerhalle gleich, ist fast komplett vollgestellt. Die beiden Menschen können nur an einer Stelle vorbeikommen. Geschickt klettert die Gangrel auf die Zwischenebene und wartet. Fast lautlos fliegt das Messer in ihrer Hand auf. 

Schemenhaft kann sie bereits die Gestalten ausmachen. Nisha kauert sich angespannt in den Schatten, um nicht gesehen zu werden. Die Menschen haben sie fast erreicht und würde es sie kümmern, könnte sie ihrem Gespräch folgen. Wie von allein wandert das Messer in ihrer Hand, bis es gierig in Richtung ihrer Beute zeigt. Wenige Schritte noch. Auf die freie Hand gestützt, lehnt sie sich nach vorn. Weit, sodass sie direkt über ihren Opfern schwebt. Ohne etwas zu ahnen, treten sie unter die nächtliche Jägerin. Zu spät hören sie das Fauchen, zu spät sehen sie das zur Fratze verzogene Gesicht, ihr Ende.

Gesättigt und zufrieden grinsend schlendert Nisha zurück zu dem Gebäude am Bahnhof. Aus reiner Freunde daran und etwas Übermut fliegt ihr Messer auf und zu, hin und her über ihre Finger. Die Frau hat gesiegt, das Tier ist befriedigt.

Da bleibt sie plötzlich in der Tür stehen. Hätte sie noch einen Herzschlag, würde er für ein, zwei davon stehen bleiben. Was hat sie so alarmiert? Ein fremder Geruch und leise Stimmen bringen ihre Sinne zum vibrieren. Eindringlinge, hier? Schon lange hatten sich keine Menschen mehr in dieses Gebäude getraut – aus verschiedenen Gründen, wovon der eine oder andere sie selbst war. Vielleicht hat sich das Tier zu früh ausgeruht.

Mit gefletschten Zähnen schleicht sie in den Hauptraum, nur um ein weiteres Mal überrascht stehen zu bleiben. Dort stehen sie, ihre Gäste, zu spät und so deplatziert, wie sie nur sein können. Ein Anzug und ein schickes Kleid zwischen Ledersofas und staubigen Ecken, deren Blicke sich wie gebannt auf ihre Gestalt fixieren, als Nisha. aufrecht und betont entspannt offen den Raum betritt. Ihr Grinsen ist berechnend und wölfisch, das Messer noch immer in ihrer Hand, geschlossen und entspannt. Für den Moment.

Bis zu einer neuen Jagd wie heute, bis zu einem neuen Spiel wie jetzt.

Balisong

Auch bekannt unter dem Namen Butterfly ist dieses Messer ein absoluter Hingucker – wenn das Auge schnell genug ist.

Balisong

Auch bekannt unter dem Namen Butterfly ist dieses Messer ein absoluter Hingucker – wenn das Auge schnell genug ist.

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