Ein glücklicher Fund

Genre: Fantasy

Character: Saika

Produkt: Karambit

Autor: Sarah

Wie so oft ist Saika heute alleine in den Wäldern unterwegs. Die Anderen schlafen lang, entziehen sich dem großen Blender am Himmel, während sie bereits auf den Füßen ist. Nicht allzu weit entfernt hatten sie in der letzten Nacht ihr Lager aufgeschlagen und es ist an diesem Tag die Aufgabe der Orkin, die Umgebung weiter auszukundschaften. Und zurück zu bringen, was sie Nützliches auf ihrem Weg findet. Beschweren würde sie sich niemals darüber. Dies ist ihr gewählter Weg und der, den sie weitergehen wird.

Ohne große Hast bewegt sich Saika durch das Unterholz. Dieses Mal muss kein direktes Ziel ausgespäht werden. So hat sie Zeit, ihre eigenen Vorräte aufzustocken, sowie die ihrer Schwester, der Kular. Glücklicherweise spenden die dicht stehenden Bäume mit ihren ausladenden Kronen genug Schatten, um sie vor der Hitze des Blenders zu schützen. Jetzt am Nachmittag ist die Helligkeit und die lähmende Glut aus dem Himmel fast unerträglich.

Von ihr selbst fast unbemerkt, bewegt sie sich durch lichter werdendes Gestrüpp, abgelenkt von einer Spur. Frisches Fleisch, über dem Feuer gebraten, würde die Laune aller heben. Eine Bewegung außerhalb des Waldes erregt ihre Aufmerksamkeit. Langsam schiebt sich Saika durch die tiefhängenden Zweige. Weiche Nadeln gleiten dabei lautlos über das Leder Ihrer Rüstung. Kaum erkennbar im Schatten des Baumes späht sie über die Wiese. Kein Wild steht dort, wie sie vermutet hätte, sondern eine junge Frau. Nur einen Augenblick lang ist sie enttäuscht über die entgangene Freude des gebratenen Fleisches. Dann schleicht sich ein breites Grinsen auf ihr Gesicht. Erfreuliche Informationen sollte sie über dieses Stück Land sammeln und zurückbringen. Nun, eine Information wäre die Menschin nicht, aber erfreulich und unterhaltsam allemal. Und eine noch einfachere Beute als ein Reh oder Ähnliches.

Den Blick auf die Frau fixiert, zieht Saika ihr gebogenes Messer aus dem Gürtel. Eine schöne Klinge. Praktisch in allen Bereichen, für die eine Orkin ein Messer brauchen könnte. Etwas Erde hängt noch am Metall – sie hat zuletzt damit eine Hand voll Wurzeln ausgegraben. Sie verharrt in der Bewegung und überlegt. Nein, Giftiges hat sie in der Erde nicht gefunden. Eine Schande wäre es, sollte der Mensch versehentlich sterben, bevor sie zurück im Lager ist.

Geduckt schleicht Saika sich von hinten an die junge Frau. Zu sehr in ihre Aufgaben, ihre Welt vertieft, nimmt ihr Opfer die Gefahr nicht wahr. Zu spät richtet sie sich auf und will sich umschauen. Zu spät, um Saikas Griff zu entkommen. Fast sanft schmiegt sich die Klinge an den Hals. Nur eine falsche Bewegung und schon glänzt ein einzelner, roter Tropfen an einer der besonders scharfen Spitzen des Messers.

„Vorsicht. Wir wollen doch nicht, dass dir noch etwas passiert. Sicher möchtest du mit mir kommen, oder? So allein hier draußen ist es nicht sicher für dich.“